Zusammenarbeit Sägewerk Maurer und badenovaWärmeplus für Nahwärmeversorgung in der Vorstadt

Die Wärmewende ist in vieler Munde. In Mühlheim wird diese konkret mit Leben erfüllt. Die badenova Wärmeplus und die Familie Maurer vom gleichnamigen Sägewerk sind eine Energiepartnerschaft eingegangen. Das Sägewerk Maurer betreibt seit dem Jahr 2022 zur Holztrocknung einen Holzhackschnitzelkessel auf dem Betriebsgelände.

Diese Anlage lässt sich um eine zweite weitestgehend baugleiche Anlage erweitern. Der Bauantrag und das dahinterstehende Konzept wurde von Planerin Juliane Hermle vom gleichnamigen Planungsbüro aus Gosheim, Oliver Koch von der badenova Wärmeplus sowie Karl-Heinz und Sebastian Maurer in der letzten Gemeinderatssitzung detailliert vorgestellt. Der Gemeinderat zeigt sich sehr erfreut über diese zukunftsweisende Entwicklung und stimmte dem Bauantrag mit den notwendigen Befreiungen zu. Die Anlage wird ausschließlich aus Holzresten des Sägewerkbetriebs gespeist. Zahlreiche LKW-Fahrten entfallen zukünftig, da die Reste aus der Holzverarbeitung zukünftig vollständig im Bereich des Sägewerks verbleiben.

Um zusätzliche Wärme den Kunden in der Vorstadt zur Verfügung zu stellen, wird eine Übergabestelle auf dem Betriebsgelände der Firma Maurer errichtet sowie eine Transportleitung zwischen Sägewerk und dem Bestandswärmenetz gebaut. Die rund 950 m lange Transportleitung kann im Bereich der Jahnstraße mit dem Bestandsnetz verbunden werden. Bisher werden 90 Kunden mit Wärme versorgt. Die Netzlänge erweitert sich auf ca. 7,7 Kilometer. Die Bauherrschaft für die zweite Wärmeerzeugungsanlage im Bereich des Sägewerks liegt bei Familie Maurer. Die Übergabestation sowie der Leitungsbau liegt bei der badenovaWärmeplus. Neben der gesteigerten Erzeugerkapazität lässt sich so der erneuerbare Anteil auf mehr als 90 % ab dem Herbst 2026 erhöhen. Die badenova interne Zielsetzung lautet, dass sämtliche Nahwärmenetze ab dem Jahr 2035 rein mit erneuerbaren Energien und damit CO2 neutral betrieben werden. Der bisherige erneuerbare Anteil ist mit gut 60 % über Holzhackschnitzel und Biomethan vergleichsweise hoch.

Mit der Großinvestition der beiden Energiepartner wird eine Kernempfehlung des im vergangenen Jahr vom Gemeinderat verabschiedeten kommunalen Wärmeplans umgesetzt: das zum Jahresende 2012 erstmals in Betrieb genommene Nahwärmenetz wird nachverdichtet, erweitert und auf eine möglichst klimaneutrale Wärmeerzeugung umgestellt. Der bisherige Standort für die Wärmeerzeugung im Hallenbad wurde in den vergangenen Monaten bereits umfunktioniert zur Erdgas-Spitzenlastzentrale und dient so vor allem zur Absicherung der Wärmeversorgung. Die Anlieferung der Holzhackschnitzel beim Schwimmbad entfällt dadurch vollständig. Der Standort bei der SKF in der Bahnhofstraße wird entsprechend des Wärmebedarfs weiterhin genutzt.

Mit der vorgestellten Weiterentwicklung und Neukonzeption des Nahwärmenetzes im Schulterschluss zwischen der badenovaWärmeplus und der Familie Maurer wird rund 17 Jahre nach den ersten Überlegungen endlich die ursprüngliche Idee einer erneuerbaren Wärmeversorgung auf Holzbasis konsequent umgesetzt. Dieses Vorzeigeprojekt umfasst eine ökologisch nachhaltige, stabile, bezahlbare und mit regionaler Wertschöpfung verbundener Erzeugung und Versorgung mit Wärme. Die Neukonzeption hat mit der Firma KLS Martin Group einen namhaften Neu- und Schlüsselkunden überzeugt. Der Großkunde wird bereits zur laufenden Heizperiode seitens der badenovaWärmeplus mit Wärme versorgt.