Stv. Vereinsvorsitzender und Ortsvorsteher Emil Buschle, Einsatzleiterin Angelika Hof, 1. Vorsitzender Harald Traub, Stadtarchivar Ludwig Henzler sowie Bürgermeister Jörg Kaltenbach
Eine Institution, die aus dem Gemeindeleben von unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist, hat im vergangenen Jahr ihr fünfzehnjähriges Bestehen gefeiert. Dieses wurde gebührend mit einer Nachtwächterführung sowie einer Feierstunde und einem festlichen Essen im Gasthaus Krone gefeiert. Bei der Hauptversammlung des Fördervereins St. Elisabeth als Träger der Nachbarschaftshilfe konnte 1. Vorsitzender Harald Traub zusammen mit seinem Vorstandsteam viel Erfreuliches berichten. Derzeit sorgen in Mühlheim und Stetten 32 Helferinnen und Helfer für eine funktionierende Nachbarschaftshilfe. Aktuell können alle Einsätze besetzt werden. Dennoch sind neue Helferinnen und Helfer jederzeit willkommen. Wöchentliche Sprechstunden der Nachbarschaftshilfe werden im katholischen Gemeindehausmontags in der Zeit von 15 Uhr bis 17 Uhr angeboten. Die Einsatzleitung ist zudem über eine Telefonschaltung jederzeit erreichbar. Telefon 07463/991718.
Einsatzleiterin Angelika Hof informierte über die stolze Zahl von 2.579 Einsatzstunden und die Unterstützung von derzeit 45 älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. In den vergangenen fünfzehn Jahren wurde die unglaublich hohe Zahl von rund 37.500 Stunden zum Wohle eines mitmenschlichen Miteinanders in unserer Stadt geleistet. Zum 1. April hat Angelika Hof die Einsatzleitung alleine übernommen. Zuvor wurde sie von ihrer Tochter Lucia Egloff unterstützt.
Zusätzlich zu der Unterstützung im Alltag ,wurden auch drei Kaffeenachmittage für Senioren sowie zwei Frühstücksangebote in Kooperation mit der Realschule Mühlheim angeboten. Hierdurch wurde Geselligkeit und ein Austausch zwischen den Generationen gefördert. Kassiererin Sabine Lang berichtete von einem soliden Kassenstand. Erfreulich ist die Wiederaufnahme der Förderung der Nachbarschaftshilfevereinen seitens des Landratsamtes. Vom Landkreis gibt es neuerdings wieder 1.500 Euro Jahresförderung. Denselben Betrag steuert die Stadt Mühlheim seit Gründung des Vereins bei. Zudem wird der Verein von 246 Mitgliedern getragen. Bürgermeister Jörg Kaltenbach fand auch im Namen von Ortsvorsteher Emil Buschle wertschätzende Worte für die Helferinnen und Helfer: „Ihr Einsatz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie genießen das Vertrauen und die Anerkennung der Menschen in unserer Stadt“.
Stadtarchivar Ludwig Henzler entführte zum Abschluss der harmonischen Versammlung die Mitglieder auf eine Zeitreise in die Gründung der Schwesternstation zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Vorgängerinnen der heutigen Nachbarschaftshelfer. Im Jahr 1903 wurde in der Hauptstraße in der ehemaligen Lehrerwohnung das so genannte Schwesternhaus seitens der Stadt bereitgestellt. Das Gebäude trägt heute noch umgangssprachlich diesen Namen, obwohl die vom Kloster Untermarchtal entsandten Schwestern bereits im Jahr 1917 in unmittelbarer Nähe des neu erbauten Pfarrhauses in der Ettenbergstraße eine neue Heimat gefunden haben. Die jährlichen Haussammlungen im Stadtgebiet ermöglichten es den Lebensunterhalt der Schwestern zum Wohle von Kindern, Kranken und alten Menschen zu bestreiten. Aus diesen Sammlungen hat sich Jahrzehnte später der Förderverein St. Elisabeth entwickelt. Die Schwestern waren über Generationen hochgeschätzt. Dementsprechend war die Auflösung der Schwesternstation im Jahr 1987 mit viel Wehmut verbunden. Der Kindergarten St. Josef sowie der Spielplatz auf dem Graben mit den heute noch sechs markanten Lindenbäumen erinnern an die Zeit des Wirkens der Untermarchalter Schwestern.